Allen Freunden, Wohltätern und Angehörigen ein herzliches Grüß Gott!

BRUNNEN GABLGRAFIKHeuer kommt unser Herbst-Rundbrief aus verschiedenen Gründen sehr spät. So gibt es wegen der zeitlichen Nähe zu Advent und Weihnachten keinen weiteren Brief. Eine Weise der Begegnung ist dieser Brief, in dem wir Ihnen ein wenig aus dem klösterlichen Alltag berichten.

Seit fast eineinhalb Jahren ist dieser unser Alltag stark geprägt von dem Umstand, dass unsere kleine Klosterkirche für die Zeit der Renovierung der Pfarrkirche St. Georg zur „Pfarrkirche“ mutierte. Gottesdienste, Feste, vielerlei Veranstaltungen wechseln einander ab. Der Platzmangel in der Kirche führte z.B. dazu, dass wir den Fronleichnamsgottesdienst in unserem Kreuzgang feierten, ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Wir sind dankbar, dass wir auf diese Weise beitragen konnten, dass die Gottesdienste immer im sakralen Raum gefeiert werden konnten. Wir durften mehr am pfarrlichen Leben Anteil nehmen – eine schöne Erfahrung und Bereicherung.

Ab 4. Advent wird eine im neuen Glanz strahlende Kirche wieder Mittelpunkt der Pfarre sein. Wir hoffen und beten, dass die Arbeiten gut abgeschlossen werden, und eine große Anzahl von Gläubigen dankbar ihre Kirche mit Gebet und Leben füllt.

Als Ordensgemeinschaft teilen wir das Schicksal vieler Orden in unseren Breiten. Der Glaube an den dreifaltigen Gott ist kraftlos geworden, ist nicht mehr prägend für ein Leben. So finden auch nur wenige junge Menschen zu einem geistlichen Beruf. Kaum jemand betet in diesem Anliegen, oder ermutigt andere zu diesem Weg als sinnerfülltes Leben. So sterben viele Klöster, während in den Ländern, wo Christen oft brutal verfolgt werden, Klöster und Priesterseminare voll sind.

So hofften wir in unserer Situation, eine andere Gemeinschaft zu finden, die unser Kloster übernimmt und als eine Oase des Gebetes und der Einkehr weiterführt. Alles Bemühen war vergebens. Nun hat sich der Himmel unser erbarmt und ein Wunder gewirkt, das wir nicht mehr zu erhoffen wagten.

Seit Anfang September sind zwei junge Mitschwestern aus unserem Orden der Redemptoristinnen bei uns. Sie sind dabei, sich einzuleben, vor allem die Sprache intensiver zu lernen. Nun wird alles davon abhängen, ob es gelingt, wieder junge/jüngere Frauen für ein Leben in der Nachfolge Christi zu ermutigen. Der Neu-Aufbruch ist ein großes Geschenk, aber auch ein ganz großes Gebetsanliegen; sonst könnte es sein, dass es eines Tages auch in Lauterach kein Kloster mehr gibt. Wir beten besonders beim Rosenkranz am Samstag um geistliche Berufungen; die Schar der Mitbeter blieb bis jetzt überschaubar.

photo mit Fr TomIm Bild Sr. Alena und Sr. Maria mit Pfarrer Ludescher und Father Tom Uzhunnalil. Father Tom, Salesianer-Pater aus Indien, war 18 Monate im Jemen in Geiselhaft des IS. Im tiefen Glauben und Vertrauen überstand er diese schlimme Zeit.

Wir heißen Sr. Alena und Sr. Maria herzlich willkommen! Wir danken den beiden für ihren Mut, mit einer überalterten Gemeinschaft zu leben und Zukunft zu wagen. Wir bitten auch Sie, liebe Freunde, den Neu-Anfang zu unterstützen, vor allem mit Gebet, mit Wohlwollen, auch mit finanzieller Hilfe.

Viele von Ihnen haben im Lauf des Jahres bereits einen Betrag gespendet. Für jene, die dies jetzt noch tun möchten, liegt ein Erlagschein bei. Wir sind sehr dankbar für alle Hilfe, denn als kleine Gemeinschaft von älteren Schwestern können wir aus eigenen Kräften die Lasten, (auch die Verbindlichkeiten dem Land gegenüber) nicht schultern. Von Herzen Vergelts-Gott für alle Unterstützung, der Herr möge es Ihnen allen reichlich lohnen.

Am Ende des Jahres haben wir wieder Grund, für vieles zu danken. Wir danken für Gottes Fügung und Führung, dass er unser Kloster noch weiter bestehen lassen will. Wir danken für viele Zeichen Seines Wohlwollens.

Besonders danken möchte ich unseren Mitarbeiterinnen und Helfern, die diese Zeit der Suche und der Ungewissheit mit uns ausgehalten und uns immer wieder unterstützt haben. Unser Dank gilt allen, die uns ermutigt haben, an unsere Zukunft zu glauben und uns immer wieder ihres Gebets versichert haben.

Ein herzliches Vergelts-Gott allen, die mit ihrer Spende uns größere finanzielle Sorgen erspart haben, und Danke allen, die uns mit Rat und Tat beigestanden sind, und hoffentlich auch weiterhin helfen.

Wir schauen voraus auf die Feier von Advent und Weihnachten. Es möge uns allen die Freude und Dankbarkeit über die Ankunft des Erlösers Jesus Christus geschenkt sein. Möchten wir im neuen Jahr 2020 wieder spüren und erfahren dürfen, wie die menschgewordene Liebe Gottes in Jesus unsere oft kalte Welt erwärmen und heilen kann.

Diese unsere guten Wünsche für Sie sind eingeschlossen in unserer Fürbitte und in der Feier der Hl. Messe, besonders an Weihnachten. Ebenso gedenken wir der vielen Verstorbenen, die uns nahestanden und aller Ihrer verstorbenen Angehörigen.

Es grüßen Sie herzlich Ihre Schwestern vom St. Josefskloster, Lauterach

Sr. M. Regina

Herbstrundbrief 2019 zum Herunterladen