Hl. Gerhard Majella

Vom 14. bis 16. Oktober 2023 feierten wir in unserer Klosterkirche ein Triduum zum Ehren des hl. Gerhard Majella. Pater Ludwig Götz CSsR aus Gars am Inn brachte uns in seinen Predigten und verschiedenen Gebeten und Andachten den hl. Gerhard näher.

Eine schöne Holzstatue des hl. Gerhard wurde uns von unseren Mitbrüdern aus dem Kloster Maria am Gestade in Wien geschenkt. Am Fest des hl. Gerhard (16. Oktober) wurde die Statue in einer feierlichen Prozession zu ihrem Ehrenplatz neben der Mutter von der Immerwährenden Hilfe getragen.

Der heilige Gerhard war auch ein guter Freund unserer Gründerin Sel. M. Celeste Crostarosa. Er besuchte sie mehrmals und brachte auch viele junge Frauen in das Kloster der Redemptoristinnen in Foggia. Am Tag des Todes von M. Celeste (14. September 1755, nur einen Monat vor dem Tod des hl. Gerhard) sagte hl. Gerhard, dass er die Seele von M. Celeste als Taube in den Himmel fliegen sah.

Auf die Fürsprache des hl. Gerhard beten wir für Kinder und Mütter, für neue geistliche Berufungen und für alle, die beim hl. Gerhard Zuflucht und Fürsprache suchen.

Bruder Gerhard Majella CSsR (* 6. April 1726 in Muro Lucano; † 16. Oktober 1755 in Caposele)
Als Laienbruder gehörte er der Kongregation des Heiligsten Erlösers (Redemptoristen) an. Er gilt als Patron der geborenen und ungeborenen Kinder sowie der Mütter.

Gerhard Majella wurde 1726 in einem kleinen Dorf in Süditalien geboren. Schon von klein auf war er sehr fromm und gottesfürchtig. Als er zwölf Jahre alt war, starb sein Vater. Er arbeitete hart und wurde als Schneiderlehrling von seinem Meister vielfach schlecht behandelt. Er war überzeugt, den Willen Gottes zu erfüllen und duldete daher auch alle Misshandlungen.

Weil er Gott ganz dienen wollte, bat er bei den Kapuzinern um Aufnahme in den Orden. Diese lehnten aufgrund Gerhards schwacher Gesundheit jedoch ab. Als die Redemptoristen 1749 nach Muro kamen, um dort Gemeindemission zu halten, wurde ihm sofort klar, dass er in einer solchen Gemeinschaft leben wollte. Der Leiter des Missionsteams wies ihn jedoch ab. Da der junge Gerhard ihnen bei der Abreise aber 20 km folgte, ließ er sich überreden, ihn als Bruder aufzunehmen. So diente er Gott fortan als Laienbruder. Im Kloster in Caposele arbeitete er fleißig als Gärtner, Schneider, Pförtner, Koch, Tischler.

Im Jahre 1754 musste er eine harte Prüfung bestehen: Es wurde ihm vorgeworfen, der Vater eines noch ungeborenen Kindes zu sein. Anstatt sich jedoch vor dem Hl. Alfons von Liguori, seinem Ordensoberen zu verteidigen, schwieg er. Er glaubte, dass in allem Gottes Wille geschehe. Unter der ihm daraufhin auferlegten Buße litt er schwer. Später gestand die Verleumderin Alfons ihre Lügen.

Sein Leben lang war Gerhard gesundheitlich sehr schwach gewesen. So starb er erst 29-jährig in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1755. Da viele Wunder, sowohl von vor als auch nach seinem Tode, bekannt sind, die ihm zugeschrieben werden, wurde er 1893 von Papst Leo XIII. selig und am 11. Dezember 1904 von Papst Pius X. heiliggesprochen. Gerhards Grab befindet sich im Santuario Gerhard Majella in Materdomini, Italien.